Dienstag, 17. März 2015

Färöer - Sonnenfinsternis

Mittwoch 18. März 2015


Die Sonne ist noch ganz
So zeigte sich die Sonne gestern in Ennetmoos, leicht hinter Schleierwolken versteckt, aber doch immer noch in voller Pracht. Auf geht's zur solareclipse.fo
Nun bin ich also am Flughafen Zürich und warte auf meinen Flug in den Norden. Nach einer teilweise durchwachten Nacht bin ich gespannt wie ein Regenbogen. Sonne oder Regen, das ist die Frage. Nur Eins ist sicher, am Freitag wird es für 3 Minuten dunkel. Was auch sicher ist, die Welt wird nicht untergehen. Deshalb Armageddon Interruptus. Wäre auch schade, denn es gibt noch so viel Schönes zu entdecken.

Öresund Brücke
Öresund Brücke
Zwischenhalt in Kopenhagen. Ein ruhiger Flug mit Blick auf die dänischen Inseln. Mit einer sanften Kurve flogen wir über die Öresund-Brücke zum Copenhagen-Airport. Nun habe ich drei Stunden Zeit zum Umsteigen, Koffer abholen, Wechsel zum anderen Terminal, Neu eichecken. Da liegt locker noch ein Snack drin: Schinken Käse Toast mit einem kleinen Bier = 99 DKK oder 14 CHF. Weiter geht's nun mit der Atlantik Airways.
 
 
Anflug auf Vagar
Kurz nach Mittag bin ich nun auf den Färöer Inseln angekommen. Es hat Wolken und die Sonne will sich nicht so recht zeigen. Nach der Landung in Vágar warte ich auf meinen Transfer zur Unterkunft. Aber nirgends steht mein Name auf den Schildern, hat man mich vergessen? Ein Taxifahrer bringt mich dann zur Angegebenen Adresse. Doch hier heisst es, die Zimmer seien Überbucht und es hätte kein Platz mehr. Doch ich muss nicht auf der Strasse schlafen, denn ich bekomme auf der anderen Seite des Dorfes doch noch ein Bett. Das hat erst noch den Vorteil, dass ich näher beim Hügel bin, von wo aus ich am Freitag auf Solarjagd gehen will. Nachmittags klart es aber auf und so kraxle ich ein wenig rum, um den optimalen Platz auszukundschaften. Am Abend gibt's noch eine Inselrundfahrt vom Vermieter spendiert.

Donnerstag 19. März 2015


bei Sørvágur
Nach einer erholsamen Nacht, schliesslich hatte ich ja noch einiges an Schlaf nachzuholen, zeigt mir ein Blick aus dem Fenster; Ich kann den Tag ruhig angehen. Nebelfetzen und Wolken drapieren sich apart um die Hügel über dem Dorf. Der Wetterbericht kündigt "Niederschlag in flüssiger Form" an. Für den grossen Tag Morgen ist leicht besseres Wetter angesagt. Sagen wir mal, die Chance die Sonne zu sehen stehen bei 51%.  Und hier gibt's den Wetterbericht: (Wetter) Nach einem stärkenden Frühstück fühle ich mich gewappnet, die Herausforderungen des Tages anzugehen. Erst mal einen Kaffee trinken gehen beim Flughafen, dann plane ich eine Busfahrt in die Hauptstadt Tórshavn.

Ganz Tórshavn rüstet sich für den grossen Tag
Eines kann man heute sagen, das Wetter ist beständig, beständig Regen. Nun sind wir nicht mehr weit vom typischen Horizontalregen entfernt. Doch ganz Tórshavn ist auf den Beinen und auffallend viele Toristen sind für diese frühe Jahreszeit unterwegs. Im Hafen liegen zwei Kreuzfahrtschiffe und die Fähre Norröna. Und was steht auf dem Parkplatz? - Der gelbe Postbus von Flippi, den ich immer wieder mal in Island treffe und nun halt auf Färöer. Auch er auf der Suche nach der schwarzen Sonne. Mit dem Linienbus fahre ich zurück durch den Unterseetunnel nach Sørvágur. Auch hier Nebel und Regen. Was wird wohl Morgen werden mit der Eclipse.

Freitag 20. März 2015


Wetterbericht
Nacht: Schönheitsschlaf
6:00 Nieselregen horizontal
7:00 Nieselregen horizontal
8:00 Nieselregen horizontal / bewölkt
8:43 = erster Kontakt = teilweise bewölkt
9:42 = Sonnenfinsternis = bewölkt
10:44 = letzter Kontakt = bewölkt
11:00 = Nieselregen horizontal
13:00 = Sonnenschein
Viele Touristen und auch Einheimische haben sich in der Nähe des Flughafens zur Sonnenfinsternis eingefunden. Die Touristen erkennt man an den Grossen Kameras mit den langen Rohren. Die Einheimischen nehmen das viel lockerer. Sie nehmen einfach eine Kompaktkamera oder ein Handy und halten die Schutzbrille vor die Linse. Einige haben so erstaunlich gute Fotos geschossen.
Viele nutzen die Gelegenheit auch für einen Grillausflug mit Familie. So brutzeln sie auf Parkplätzen Ihre Würstchen. Die Sonnenfinsternis wird so zur Nebensache. Mal kurz einen Blick auf die Sonne, dann wendet man sich wieder dem Wesentlichen zu.

Sonnenfinsternis und Wolken auf Vagar
Nach viel Hoffen und Zittern habe ich die Sonnenfinsternis doch noch gesehen, wenn auch hinter Wolken. Sogar die Korona war ca. 1 Sekunde lang sichtbar. Nun habe ich mir aber einen Kaffee verdient.
Per SMS nehme ich Kontakt zu Flippi auf und vereinbare ein Treffen am Nachmittag. Bei wunderbaren Wetter fahre ich nach Torshavn, wo aber bereits wieder Nieselregen einsetzt. Vor der Fähre treffe ich Flippi und wir fahren auf die andere Inselseite, wo wir doch noch ein paar Sonnenstrahlen erhaschen. Der Blick schweift über die Nachbarinseln und auch hinüber nach Vagar. Bei Kaffee und Ostereili tauschen wir unsere Reiseerlebnisse aus. Immer wieder laufen wir uns per Zufall in den Ferien über den Weg. Wir sehen uns also öfters im Ausland als in der Schweiz, Zeit also wieder mal etwas abzumachen.

Samstag 21. März 2015


Bei bewölktem Himmel habe ich gut Zeit, meinen Blog nachzutragen. Nach dem Mittag setzt dann konstanter Regen ein. Rückblicken kann ich nur sagen, dass ich unwahrscheinliches Wetterglück hatte. Seit Mittwoch bin ich nun auf Färöer. Die Sonne schien bisher kurz am Mittwochnachmittag ca. 1 Std. / am Freitag währen der Sonnenfinsternis ein paarmal für 2-3 Min. / am Freitagnachmittag ca. 2 Std und das war's. Nur im ca. 10 mk entfernteren Nachbarort hätte ich noch bessere Bedingungen gehabt.
 

Sonntag 22. März 2015

 
Nun geht also mein kleiner Trip in den Nordatlantik zu Ende. Alles ist gut gegangen und ich habe entgegen aller Wahrscheinlichkeiten sogar die Korona gesehen. Gleich zu Beginn die erste Aufregung: Streik bei der Lufthansa, da ich weder deutsche Flughäfen benutzte und die Swiss nicht bestreikt wurde, habe ich noch mal Glück gehabt. Bei der Ankunft auf Färöer; Ich werde nicht abgeholt wie geplant. Also ein Taxi organisieren. Vor der Unterkunft heisst es dann, alles ausgebucht, kein Platz. Zum Glück wurde aber für mich ein anderer Platz gebucht, so komme ich am anderen Ende von Sørvágur trotzdem noch ein Bett. Dann das ganze Wetterlotto. Der Freitag war der einzige Tag mit Sonnenschein am Vormittag. Und schliesslich treffe ich unerwartet Flippi. (Dies geht nicht unter Pech und Pannen) Sicher denke ich noch lange an dieses Erlebnis zurück.
 
Vielleicht besuchst du mich mal unter www.bilderreise.ch

Einstimmung auf den Norden

Inseln des Nordens
Life Show von Kerstin Langenberger und Olaf Krüger im Verkehrshaus.

Durch diese wunderbaren Bilder habe ich mich eingestimmt auf meine kommende Reise auf die Färöer-Inseln. Ich bin gespannt, was mich da erwartet mitten im Nordatlantik.
Sonne und Nordlicht, aber auch Nebel oder Regen - ich bin bereit.